Einsamkeit im politischen Kampf

Mit der Zeit habe ich viele Gründe gefunden, einen Blog zu starten, aber der prägendste ist für mich, dass ich noch nicht meine Gang gefunden habe, meine Verbündeten, meine Sisterhood, mit denen ich zusammen gegen das Übel dieser Welt ankämpfen kann. Klingt das melodramatisch? Ja, das soll es auch. Aber es ist (in Bezug auf mein politisches Engagement) wahr.

Von meinem nahen Umfeld habe ich die verschiedensten Kommentare zu meinem parteipolitischen Engagement gehört, aber gemein war diesen, dass sie ausschließlich beschreibend waren. Es sei toll, dass ich das machen würde. Spannend, was ich so erleben würde. Abschreckend, was ich erlebt hätte. Aber niemand könne sich das wirklich für sich selbst vorstellen. Daher habe ich mein Privatleben und mein parteipolitisches Engagement – außer in den Momenten, die mich auf persönlicher Ebene beschäftigt haben – getrennt.

Ich habe durch ein Gespräch mit einer Freundin etwas sehr Wichtiges gelernt. Wir alle haben für uns wichtige Projekte/Hobbies, mit denen andere Menschen und selbst enge Freund:innen wenig anfangen können. Es ist daher wichtig, sich nach Menschen umzuschauen und sich mit denen auszutauschen, die ähnliche Ziele verfolgen. Ich halte es für elementar, dass frau sich eine Gruppe an Verbündeten sucht, um sich untereinander zu unterstützen, aufzubauen und zu motivieren, wenn frau (gesellschafts-)politisch aktiv sein möchte. Ansonsten wird frau von der Gegenwehr, den dummen Kommentaren und den patriarchalen Machenschaften zermürbt (wieder zugleich melodramatisch und wahr). Ich hatte leider nicht das Glück, diese Menschen im Rahmen meines politischen Engagements zu finden. Zumindest war kein Bündnis eng und stark genug, um mein Bedürfnis an Unterstützung zu decken. Für die Zukunft hoffe ich, meine Sisterhood in einem neuen Ehrenamt zu finden. Bis dahin werde ich diesen Blog nutzen, um meine Gedanken zu sortieren und mich selbst zu motivieren, weiter zu machen.